Das Bildungswesen in Deutschland wird von aktuellen, dynamischen gesellschaftlichen Entwicklungen auf die Probe gestellt: sei es durch die digitale Transformation, einen hohen Anteil von Lernenden denen schulische Basiskompetenzen fehlen, Inklusion oder Migrationsbewegungen. Bildung hilft, den gesellschaftlichen Diskurs zu gestalten und diesen vielfältigen Herausforderungen zu begegnen. Bildungsforschung kann uns zahlreiche Hinweise geben, welche individuellen und sozialen Bedingungen hier einen relevanten Einfluss haben, welche Rolle Bildungsinstitutionen übernehmen und in welche Richtungen (Hoch-)Schule und Unterricht weiterentwickelt werden können.
Die FACE Lectures bilden einen Rahmen für den Diskurs über Bildungsforschung und ihre gesellschaftliche Relevanz. Renommierte Forscherinnen und Forscher stellen ihre Arbeit und ihre Überlegungen zur Diskussion und führen einen interdisziplinären Dialog. Die FACE Lectures werden vom Kompetenzverbund empirische Bildungs- und Unterrichtsforschung Freiburg in der School of Education FACE ausgerichtet.
Die nächste FACE Lecture wird gehalten von Herrn Professor Ralph Hertwig (MPI Berlin) zum Thema
Kritisches Ignorieren als neue Kernkompetenz in einer Welt der Aufmerksamkeitsökonomie
16. November 2023, 14-16 Uhr c.t., Aula der Pädagogischen Hochschule
Wir leben in einer digitalen Welt, die vom Geschäftsmodell der Aufmerksamkeitsökonomie regiert wird. Die Allgegenwart minderwertiger aber emotionaler Informationen und verlockender aber falscher oder irreführender Informationen stellen Kinder, Jugendliche und Erwachsene vor große Herausforderungen. Wie bewahren wir kognitive Autonomie in einer Umwelt, in der unsere Aufmerksamkeit zum Beispiel mit Informationen, die Neugier, Empörung oder Wut provozieren, in Geiselhaft genommen wird? Der Vortrag argumentiert, dass es neben dem kritischen Denken auch kritisches Ignorieren als einer Kernkompetenz bedarf. Diese Kompetenz kann uns helfen zu entscheiden, wo wir unsere begrenzte Aufmerksamkeit investieren und was wir ignorieren wollen.
Im Anschluss findet ein Rundgespräch statt, in dem die Lecture unter dem Gesichtspunkt der Arbeit der lokalen Akteure vertieft wird.
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